Austenit ist ein Gefügebestandteil von Stählen und anderen Eisenlegierungen. Es handelt sich dabei um eine kristalline Phase, die bei hohen Temperaturen in Eisen-Kohlenstoff-Diagrammen dargestellt wird.
Austenit hat eine kubisch raumzentrierte Gitterstruktur und ist stabil bei Temperaturen über 723°C (der sogenannten Austenitisierungstemperatur). Es ist eine nicht-magnetische Phase und besitzt eine hohe Duktilität und Zähigkeit.
Austenit ist in vielen Edelstahllegierungen vorhanden und verleiht diesen ihre korrosionsbeständigen Eigenschaften. Es ist auch der Grund, warum Edelstahl nicht magnetisch ist, da der Austenit nichtmagnetisch ist.
Die Menge an Austenit in einem Gefüge hängt von der Legierungszusammensetzung und der Abkühlgeschwindigkeit ab. Bei schneller Abkühlung (wie beim Härten von Stählen) kann der Austenit in andere Gefügebestandteile wie Martensit oder Bainit umgewandelt werden.
Austenit kann auch durch Wärmebehandlung beeinflusst werden. Durch gezieltes Erhitzen und anschließendes schnelles Abkühlen (Abschrecken) kann der Austenit in einem sogenannten metastabilen Zustand gehalten werden, wodurch er eine erhöhte Härte aufweist.
Insgesamt ist Austenit ein wichtiger Bestandteil vieler Stähle und legierter Eisenmaterialien aufgrund seiner gewünschten mechanischen Eigenschaften und seiner Korrosionsbeständigkeit.
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